Lumbalpunktion
Die Entnahme von Liquor („Nervenwasser“)
Eine LP ist vorwiegend in der Diagnostik entzündlicher ZNS-Erkrankungen notwendig, z. B. der Borreliose oder der Multiplen Sklerose. Nach Aufklärung sticht der Arzt mit einer speziellen dünnen Nadel zwischen 2 Lendenwirbelkörpern ein und führt die Nadel bis in den Spinalkanal. Der Patient verspürt einen Stich im Rücken, beim Vorschieben der Nadel einen dumpfen Druck und dann ggf. ein kurzes "Zucken" im Bein, das durch Kontakt der Nadel mit einer Nervenwurzel entsteht. Die Wurzel springt zur Seite und wird nicht verletzt. Das Rückenmark endet ca. 10 cm über der Punktionsstelle und kann nicht verletzt werden. Nach dem Abtropfen einiger ml Liquor wird die Nadel wieder herausgezogen. Durch die Entnahme und durch das in der Dura ("Rückenmarkshaut)" entstehende kleine Leck kann es zu einem Unterdrucksyndrom (postpunktionelles Syndrom) kommen, das bei 5–10% der Patienten nach der Untersuchung auftritt und sich klinisch in nackenbetonten Kopfschmerzen und Rückenschmerzen beim Aufrichten aus dem Liegen äußert. Dieses Syndrom ist nicht gefährlich und hält selten länger als 1 Tag an. Um dies zu vermeiden, werden folgende Vorsichtsmaßnahmen getroffen:
Es werden sogenannte atraumatische Nadeln (Sprotte) verwendet. Sie sind vorne abgerundet und schieben die Fasern der Dura nur auseinander, ohne sie zu verletzen. Dadurch entsteht kein Leck und somit auch kein postpunktionelles Syndrom.
Ca. 1 Stunde nach der Untersuchung sollten Sie direkt nach Hause und dort 24 Stunden überwiegend liegen. Lassen Sie sich bitte abholen. Achten Sie nach der Punktion auf eine ausreichende Trinkmenge (mindestens 3 Liter). Besonders betroffen sind Patienten, die auch sonst häufig mit Kopfschmerzen zu tun haben.
Vor der Punktion findet immer noch eine ausführliche individuelle Aufklärung statt.